Häufig gestellte Fragen.

Der GRANTIRO Think&Do Tank erhält regelmäßig Fragen von Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Hier finden Sie eine Übersicht derer, die uns immer wieder begegnen.

Wir freuen uns auch über Ihre Fragen und geben gerne Auskunft.

Was macht GRANTIRO?

Seit 2016 forscht GRANTIRO zu Innovation und Transformation in der Krise und setzt sich für den Erhalt von Industriekernen für die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft ein.

De-Industrialisierung, Wohlstandsverlust, neue Technologien, das Erstarken der Extreme: Alle Teile der Gesellschaft sind überfordert und suchen die vermeintlich Verantwortlichen. Die Art und Weise, wie die dabei entstehenden Konflikte diskutiert werden, führt zu mehr Verlierern als Gewinnern. Hoch-Technologie und Industriekerne bilden das Fundament unserer Wirtschaft und Gesellschaft in Europa. Der noch bestehende Reichtum an Wissen und Ideen kann dafür genutzt werden, Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit zu liefern und dabei die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft zu sichern.

In Zeiten, in denen etablierte Methoden der Restrukturierung und Sanierung an Wirkung verlieren, braucht es neue Wege, um die Transformation von Industrieunternehmen – auch in der Krise – zu ermöglichen.

Der GRANTIRO Think&Do Tank findet neue Antworten auf Fragen, die bisher als alternativlos beantwortet gelten.

Warum nennt sich GRANTIRO “Think&Do Tank”?

Nur neue Ideen zu haben, ohne prüfen zu können, ob diese auch wirklich funktionieren, hat uns nicht gereicht. Zugleich wurden wir immer wieder aufgefordert, bei der Umsetzung unserer Konzepte in Unternehmen und Organisationen zu helfen.

Seit 2019 besitzen wir auch eine Beratungsgesellschaft, die GRANTIRO Initiative GmbH mit Hauptsitz in Wien. Diese macht aus den Konzepten der Denkfabrik praxisorienterte Blaupausen und Methoden. Die GRANTIRO Initiative hilft Unternehmer.innen, Mitarbeiter.innen und Organisationen bei der Umsetzung.

Warum glaubt GRANTIRO, dass es Fälle gibt, bei denen eine klassische Sanierung nicht funktioniert?

Die Grundlage einer klassischen Sanierung ist typischer Weise die Reduktion von Kosten und die allgemeine Steigerung von Effizienz. Wenn aber das Geschäftsmodell eines Unternehmens oder einer Organisation im Kern angegriffen ist, dann hilft es nicht Kosten zu sparen oder etwas effizienter zu machen, was so nicht mehr nachgefragt wird. Das was man macht muss erst anders werden, bevor es besser werden kann.

Sanierung angewandt auf ein Transformationsproblem ist wie das Verschreiben von Antibiotika bei Viren: nutzlos und schädlich.

Warum hält GRANTIRO das Streben nach Effizienz für nicht erfolgreich?

Der GRANTIRO Think&Do Tank möchte die Art und Weise wie Restrukturierung gedacht und umgesetzt wird, weiterentwickeln. So leisten wir einen Beitrag für die Volks- und Betriebswirtschaftslehre und helfen die Wirtschaft vor einer De-Industrialisierung zu schützen.

Als Ökonom.innen sprechen wir uns nicht gegen Effizienz aus. Sie ist eine wesentliche Grundfunktion des wirtschaftlichen Handelns. Sie allein ist aber in einem Land, welches geprägt ist durch hohe gesetzliche Standards, hohe tarifliche Löhne und hohe Energiekosten bei gleichzeitiger Rohstoffarmut nicht hinreichend. Es wird immer einen Ort auf der Welt geben, an dem günstiger produziert werden kann.

Unsere Frage lautet also nicht, wie wir so kostengünstig werden können, dass es vorteilhafter ist in Deutschland bzw. Mitteleuropa zu produzieren, als an anderen Orten. Unsere Frage lautet: was sollte produziert werden, was durch eine Produktion in Deutschland bzw. Mitteleuropa besser wird, als an anderen Orten. Was verträgt hohe Löhne, hohe Energiekosten, hohe regulatorische Standards. Nur so kann es Zukunft für hochentwickelte Industrienationen im Vergleich zu kostengünstigeren Standorten geben.

Reicht es nicht aus, in neuen Technologien führend zu werden? Wozu brauchen wir dann noch klassische Industrie?

Ähnlich wie bei der übereilten Abschaltung von Atomkraftwerken, bevor es ausreichend grüne Energie gibt, ist es nachteilig erst Fähigkeiten in einem Land aufzugeben, bevor es eine bessere Vorstellung davon gibt, was für eine gute Zukunft gebraucht wird.

Die Vorstellung, insbesondere vieler junger Menschen, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung in der Zukunft digitalen Berufen im Homeoffice nachgehen wird, klingt nicht überzeugend. Eine hochentwickelte Digitalgesellschaft braucht Grundlagen, die zumindest gegenwärtig von der Digitalgesellschaft nicht geschaffen werden können.

Wie will die Generation-Z im Homeoffice überleben, wenn Lieferando nicht mehr über die Rheinbrücken kommt, da niemand mehr schweißen kann und die Brücken nicht mehr repariert werden?

Klassische industrielle Kenntnisse machen einen erheblichen Teil des Wettbewerbsvorteils Deutschlands und Mitteleuropas aus. Sie werden über einen sehr langen Zeitraum benötigt, um ein gutes Leben, inklusive der Grundlagen für eine Wende in der Klima-, Energie- und Agrarpolitik zu ermöglichen: Nicht nur für Deutschland und Mitteleuropa, sondern auch weltweit.

Wie kann GRANTIRO sagen, dass es immer genug Geld gibt, wenn tausende Mitarbeiter.innen ihren Job verlieren, da ein Unternehmen kein Geld mehr hat, ihre Löhne zu zahlen?

Wenn ein Unternehmen keine Gewinne mehr macht, liegt es daran, dass es etwas herstellt, für das keine oder nicht genug Menschen bereit sind Geld auszugeben. Wären Menschen daran interessiert für die Produkte oder Dienstleistungen Geld zu bezahlen, gäbe es das Problem nicht. Was bedeutet das für unsere Wirtschaft? Günstiger produzieren, was jemand irgendwo in der Welt garantiert noch billiger machen kann oder etwas produzieren, für das gerne viel Geld ausgegeben wird?

Das gilt auf allen Ebenen. Reiche Menschen kaufen sich Superyachten, zum Teil für hundert Millionen Euro, ohne dass es dafür einen echten Mehrwert gibt. Einfach nur, weil es Geld im Überfluss gibt und der Besitz begehrenswert erscheint. Geld ist immer da.

Nur eben nicht für das, was ein Unternehmen in der Krise anbietet. Das muss geändert werden. GRANTIRO richtet Unternehmen und Organisationen auf Inhalte und Geschäftsmodelle aus, die Begehren erzeugen und einen positiven Beitrag zu den tatsächlichen Herausforderungen der Menschheit leisten.

Warum glaubt GRANTIRO nicht, dass es auch konkrete Fehler des Management sind, wenn Unternehmen scheitern, bzw. Fehler der Politik, wenn keine Rahmenbedingungen geschaffen werden, mit denen Unternehmen überleben können?

Es kommt nicht darauf an, Fehler von Manager.innen oder Politiker.innen in der Vergangenheit zu suchen. Das ist nicht Gegenstand unserer Auseinandersetzung.

Wir wollen aufzeigen, dass es besser geht. Wir wollen Betroffene zu Handelnden machen. Wir wollen kreative Mitarbeiter.innen und Bürger.innen in die Lösung von Problemen aktiv einbinden. Menschen sollen freiwillig entscheiden, an was sie mitarbeiten, welchen Beitrag sie zu leisten bereit sind und welche Richtung die Projekte nehmen.

Wieso glaubt GRANTIRO, dass Mitarbeiter.innen in der Krise Probleme alleine lösen können. Braucht es nicht gerade dann eine starke Führungspersönlichkeit?

In unserer Denkfabrik, in der Politik, in unseren Unternehmensprojekten arbeiten wir mit starken Führungspersönlichkeiten zusammen. Das schätzen wir sehr.

Der GRANTIRO Think&Do Tank beschäftigt sich mit Problemen, für die es keine linearen, einfach zu ermittelnden Lösungen gibt. Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels von historischen Ausmaßen. Nie zuvor gab es so viele Chancen und gleichzeitig ballen sich die Probleme: Klimawandel, Artensterben, Zinswende, Pandemien, Erschütterungen des Bestehenden durch neue Technologien (Artificial Inteligence, Social Media, Big Date, Blockchain, Genetic Engineering und zahlreiche andere).

Wir glauben nicht, dass die Antworten auf unsere Herausforderungen aus den Köpfen starker Führungskräfte kommen. Wir sind gesellschaftlich, wirtschaftliche, technisch und methodisch in der Lage die Schwarmintelligenz von Millionen Menschen nutzen, um an Problemen zu arbeiten. Wir sollten nicht glauben, dass Führungskräfte auf alle Fragen eine Antwort haben oder haben müssten. Es ist nicht nur so, dass Führungskräfte nicht alles wissen, es ist zu dem auch so, dass jeder weiß, dass die Führungskräfte nicht genug wissen.

Die Annahme des GRANTIRO Thin&Do Tanks für solch gelagerte Probleme ist, dass Teile der Lösung bereits in den Köpfen der Betroffenen vorhanden sind. Diese durch geeignete Methoden abzurufen und mit den Beteiligten und betroffenen Mitarbeiter.innen weiterzuentwickeln ist eine der Grundmethoden von GRANTIRO.

Was versteht man unter dem GRANTIRO Prozess?

Der GRANTIRO Prozess wurde erstmals in 2016 entwickelt und angewendet. Der GRANTIRO Think&Do Tank hat diesen seit der ersten Anwendung stetig weiterentwickelt. Diese Entwicklung hält bis heute an.

Der GRANTIRO Prozess beschreibt konkret, wie Mitarbeiter.innen ein Unternehmen oder eine Organisation transformieren können, ohne dass es auf die Führung durch das formale Management oder schwer zu bekommendes Expertenwissen ankommt. Der GRANTIRO Prozess erlaubt es einen offiziellen Plan gegen Alternativen abzuwägen, die auf der Grundlage der Ideen der Mitarbeiter.innen des Unternehmens oder der Organisation entstanden sind.

Der GRANTIRO Prozess erlaubt den Gesellschafter.innen eines Unternehmen oder einer Organisation die Ideen der Mitarbeiter.innen mit ihnen umzusetzen oder aber auch das ganze Unternehmen oder die Organisation auf der Grundlage dieser Ideen zu verkaufen. Die Suche nach einem Investor, der die Gesellschafter.innen ersetzen kann, gehört fast immer zu einem GRANTIRO Prozess. Das hilft zu prüfen, für welche Ideen es am Weltmarkt Geld geben könnte und verhindert teure Fehleinschätzungen durch das Management.

Wie unterscheidet sich der GRANTIRO Prozess von einem Sanierungsprozess?

Ein Sanierungsprozess soll ein Unternehmen oder eine Organisation effizienter machen, Kosten einsparen, eventuell dafür Mitarbeiter.innen entlassen. Der GRANTIRO Prozess soll ein Unternehmen oder eine Organisation so transformieren, dass es auf anderen Märkten mit anderen Kunden bei Einsatz der gleichen Mitarbeiter.innen und den Einrichtungen am gleichen Produktionsort erfolgreich ist. Der GRANTIRO Prozess macht das Bestehende nicht besser, sondern anders.

Wie unterscheidet sich der GRANTIRO Prozess von einem Innovationsprozess?

Innovationsprozesse sollen neue Produkte und Dienstleistungen hervorbringen. Typischerweise geschieht dieses in Innovationsabteilungen und mit der Führung des Managements. Die dabei herauskommenden Lösungen werden vor dem Hintergrund der Unternehmensstrategie bewertet.

Der GRANTIRO Prozess erschafft alternative Unternehmensinhalte mit und durch die Mitarbeiter.innen, ohne dass es im Verlauf der Erstellung eine Berücksichtigung der Unternehmensstrategie oder einer Abstimmung mit dem Management bedarf. Er beinhaltet in der Regel auch die Suche nach zusätzlichen Kapitalgebern, Investoren oder alternativen Eigentümern für das Unternehmen, um dem maximalen Raum der Lösungen näher zu kommen.

Wo hat schon mal ein GRANTIRO Prozess funktioniert?

Die Gründung des GRANTIRO Think&Do Tanks geht auf den ersten erfolgreichen GRANTIRO Prozess bei Schaidt Innovations bei Karlsruhe (Deutschland) zurück. Seit 2016 wurde dann der Prozess bei mehreren Unternehmen eingesetzt. Bekannt geworden ist insbesondere der Einsatz bei Ledvance (ehemals OSRAM) in Deutschland.

Wo hat schon mal ein GRANTIRO Prozess nicht funktioniert?

GRANTIRO hat versucht die Schließung des General Electric Standorts in Mannheim zu verhindern. Obwohl der Vorschlag von GRANTIRO vom Bundeswirtschaftsministerium, der IG Metall, der Hochschule St. Gallen und von einem namhaften Investor unterstützt wurde, lehnte das europäische Top-Management der General Electric den Vorschlag ab.

In der Folge wurde der Standort geschlossen und alle Mitarbeiter.innen entlassen. Wie aus öffentlich zugänglichen Quellen bekannt wurde, übertrafen die Kosten für den Schließungsprozess bei Weitem den Aufwand für den nicht umgesetzten Vorschlag von GRANTIRO. Im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang hat sich General Electric auch von den europäischen Managern getrennt, die wahrscheinlich für die Kostenexplosion bei der Schließung mit verantwortlich waren.

Der GRANTIRO Think&Do Tank bewertet dieses gescheiterte Projekt als einen sehr wichtigen Übungs- und Forschungsfall. Folgefragen aus dem Projekt lauten: Kann die nicht-Ergreifung einer Option wesentliche Kosten einer Unternehmensschließung zu vermeiden, auch als ein Managementfehler betrachtet werden? Entsteht in diesem Fall eine Schädigung des Unternehmens und des Gesellschafters? Kann daraus ein Haftungsproblem entstehen?

Steht GRANTIRO einer wirtschaftlichen oder politischen Organisation nahe?

Der GRANTIRO Think&Do Tank ist eine politisch neutrale und wirtschaftlich unabhängige Organisation.

Die Beratungsgesellschaft der Denkfabrik, die GRANTIRO Initiative, berät regelmäßig Unternehmer.innen, Arbeitgeber.innen, Betriebsräte und Gewerkschaften, sowie Führungspersonen in der Politik und Gesellschaft. Die GRANTIRO Initiative legt Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Mandantengruppen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Rollen.

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